Gemeinsam mit ihren Klassenleitern Susanne Köck und Michael Gruber fuhren die Klassen 8a und 8b nach Dachau, um dort das ehemalige Konzentrationslager zu besichtigen. Dachau wurde bereits zwei Monate nach der Machtübernahme durch die Nazis als Lager für politische Häftlinge eröffnet. In der weiteren Folge entstand dann auf dem Areal einer Munitionsfabrik das heute bestehende Konzentrationslager, welches als „Vorbild“ für alle weiteren Anlagen diente.
Bereits am Eingang wird deutlich, dass der Mensch hier nichts zählte. Auf dem riesigen Appellplatz (fast vier Fußballfelder) kommt man sich als Einzelner verloren vor und die Inschrift am Tor „Arbeit macht frei“ kommt einem wie Hohn vor. Die ‚Nutzung‘ der Häftlinge als Arbeitskraft stand in Dachau im Gegensatz zu den Vernichtungslagern wie Auschwitz im Vordergrund, so profitierten viele Münchner Firmen wie MAN, Krauss-Maffei oder BMW von billigen Arbeitskräften.
Im „Bunker“, einem gesonderten Bereich für Gefangene, konnten die Schüler die unmenschliche Seite (Einzelhaft, Steh-Zellen) sowie Folter und Gewalt kennenlernen. Über den Hauptweg, entlang der beidseitig 17 Baracken, wurden die Dimensionen der Dachauer Anlage besonders deutlich. Da auch das Wetter beim Besuch nicht sehr frühlingshaft war, konnte man ein Gefühl bekommen, wie die Häftlinge in ihrer unpassenden Kleidung, schlechten Unterkünften und mangelhafter Ernährung gelitten haben müssen.
Am Ende des Besuchs wurde das Krematorium am Rande des Geländes betrachtet. Dieses diente vor allem der ‚Beseitigung‘ der verstorbenen Häftlinge. Eine Gaskammer, wie man sie aus vielen Berichten kennt, existiert, wurde jedoch nicht zur Massenvernichtung eingesetzt. Trotzdem ist der Weg von der Umkleide über den Vorraum in das ‚Brausebad‘ überaus bedrückend, da der Weg mit Bildern dokumentiert ist und am Ende ein Raum mit Verbrennungsöfen den Besucher erschüttert zurücklässt.
Ein für die Schülerinnen und Schüler bewegender Ausflug ging mit den positiven, aber mahnenden Zitat des Dachau-Überlebenden Max Mannheimer zu Ende: „Ihr seid nicht schuld an dem, was hier geschehen ist, aber ihr seid verantwortlich dafür, dass so etwas nie wieder geschieht.“