Beim Aktionstag Nachhaltiger Konsum verwandelte sich die Mittelschule Vilshofen in einen lebendigen Lernparcours rund um dieses bedeutsame Thema. Rund 170 Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Jahrgangsstufe begaben sich dabei an sechs Stationen auf eine Entdeckungsreise, die weit über den Schulalltag hinausweist.
An der ersten Station folgten sie unter Begleitung von Michael Freund der „Reise einer Jeans“ von den Baumwollfeldern in Asien und Afrika über Fabrikhallen und Containerschiffe in Asien und Europa bis in ihren Kleiderschrank – und erkannten, wie Wasserverbrauch, Chemikalieneinsatz und Arbeitsbedingungen entlang der Produktionskette untrennbar miteinander verbunden sind, welch großer Ressourceneinsatz in der Textilproduktion erforderlich ist und dass die Lieferketten global vernetzt sind. Kleidung bewusst kaufen, diese länger tragen und anschließend einer Weiternutzung zur Verfügung zu stellen (beispielsweise beim schulinternen Flohmarkt und Kleiderkreisel), sind Anregungen für das zukünftige Konsumverhalten.
An der Station „Kakao – alles fair?“ erhielten die Kinder bei Katharina Uttenthaler Einblicke in die Kakaoproduktion und erkannten dadurch, welche Verantwortung hinter dem Schokoladengenuss steckt und dass das Labeling von Produkten bei einer Kaufentscheidung hilfreich sein kann.
Auch das Thema Plastikmüll wurde an diesem Tag von verschiedenen Seiten beleuchtet. Bei Cornelia Zdralek vergegenwärtigten sich die Schülerinnen und Schüler die negativen Auswirkungen von Plastik und erfuhren, wie sie die Entstehung von Müll reduzieren können.
Anschließend ermittelten die Kinder bei Angelika Burger ihren ökologischen Fußabdruck und somit ihren persönlichen Ressourcenverbrauch. Sie sammelten gemeinsam Ideen, wie sich im Alltag etwa beim Essen, Wohnen oder auf dem Schulweg nachhaltige Alternativen umsetzen lassen.
Am Beispiel der Banane wurde an der Station von Susanne Anetseder deutlich, dass Konsumentscheidungen globale Handelsströme und Arbeitsbedingungen beeinflussen. Die Kinder erfuhren, inwieweit Siegel und kurze Lieferketten fairere Bedingungen schaffen können.
Die abschließende Station unter Betreuung von Emma Müller beschäftigte sich mit Kleidung und Kinderrechten: Auf Grundlage eines Fallbeispiels erfuhren die Lernenden, dass in vielen Textilfabriken weltweit noch immer Kinderarbeit stattfindet. Die Lerngruppen diskutierten in diesem Kontext über die Kinderrechte „Recht auf Bildung“ und „Recht auf Freizeit“.
Der Aktionstag Nachhaltiger Konsum hat nicht nur Wissen vermittelt, sondern Begeisterung für pro-ökologisches Handeln geweckt, auf bereits bestehend schulische Nachhaltigkeitsangebote verwiesen (z.B. Flohmarkt, Kleiderkreisel, Büchertauschbörse) und einen weiteren Grundstein gelegt für zukünftige BNE-Schulprojekte. So versucht die Mittelschule Sankt Georg ihrem Anspruch gerecht zu werden, junge Menschen zu befähigen, unsere Welt verantwortungsvoll mitzugestalten.