Im Rahmen des Ethik-Unterrichts suchten die SchülerInnen der 8. Klassen in Vilshofen nach Zeugnissen der NS-Unterdrückung. Mit dem nicht unumstrittenen Projekt „Stolpersteine“ soll an die Unterdrückung, Vertreibung und Vernichtung von Menschen durch die Nazis erinnert werden. (mehr Informationen zu diesem Projekt gibt es unter www.stoplersteine.eu). Ist es ein Denkmal oder ein Kunst-Objekt? Trampelt man auf den Opfern erneut herum? Wird die Erinnerung mit Füßen getreten? Zeigen die über 100 000 Steine in Europa die Dimension der Vertreibung und Vernichtung? ‚Stolpert‘ man wirklich über die Vergangenheit?
Vor dem Haus Am Stadtplatz 39 erinnern drei Pflastersteine aus Messing mit eingestanzten Namen an die Bewohner des Hauses, die dieses bis 1938 bewohnt haben. Auf den Steinen erfährt man in Kürze, was im Weiteren mit ihnen geschah. Einer davon widmet sich Aron Adolf Haag (geboren 1885). Er kam 1938 in ‚Schutzhaft ins Konzentrationslager Dachau. Von dort aus wurde er nach Piaski deportiert und dort schließlich 1942 ermordet.
Einen weiteren Stein findet man an der Kreuzung Vilsvorstadt/ Passauer Straße. Dieser beschreibt, dass Bruno Finger (geboren 1904) zunächst in die Schweiz, später nach Frankreich flüchtete (Hier zeigen sich auch Parallelen zur Klassenlektüre „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“). Allerdings geriet er in Drancy in die Fänge der Nazis und wurde 1944 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.