Einen lehrreichen Rundgang durch München absolvierte die Klasse 8b. Dabei suchte man Orte auf, die in der deutschen Geschichte rund um das Dritte Reich eine Rolle spielten. Man begann auf dem Königsplatz, der schon zu Zeiten des Königreichs Repräsentationszwecken diente. Die Nazis nutzten ihn für Aufmärsche und Demonstrationen ihrer Macht. Ein unscheinbares Denkmal am Boden erinnert an die Bücherverbrennungen, die dort stattfanden. Am Rand konnten man den Verwaltungsbau und den Führerbau, Ort des Münchner Abkommens 1938, betrachten. Über die Brienner Straße ging es vorbei an Parteigebäuden wie dem Reichsfrauenbund, dem Bruckmann-Haus oder der Reichsärztekammer. Dort wo heute die bayerische Landesbank ihren Sitz hat war die Geheime Staatspolizei (Gestapo) untergebracht. 1943 wurden hier die Geschwister Scholl verhört.
An der Feldherrnhalle wurde während der Nazi-Herrschaft an den niedergeschlagenen Aufmarsch des Hitlerputsches 1923 erinnert. Man kann heute noch die Aufhängungen der Ehrentafel erkennen. Alle mussten damals dort den Hitler-Gruß als Ehrerweisung machen. Wer dies nicht wollte, nahm den Umweg über die „Drückebergergasse“. Nach einer Mittgaspause im Hofgarten ging es an der Bayerischen Staatskanzlei vorbei durch den Englischen Garten zur Universität. Auf dem Vorplatz, benannt nach Professor Huber und den Geschwistern Scholl, entdeckte man ein weiteres unscheinbares Denkmal: In den Boden eingelassene Platten mit den Aufdrucken der Flugblätter der Weißen Rose. In der Universität sah man nicht nur das Treppenhaus, das man aus dem Film „Die Weiße Rose“ schon kannte, die Schüler konnten auch einen Blick in die sonst verschlossene Aula werfen.
Geschichtsunterricht vor Ort ist viel interessanter als im Klassenzimmer, weil man „echte“ Orte erlebt, und die Vergangenheit so direkt sehen kann.