Vilshofen, Dezember 2024 – Mit einem breit gefächerten Programm an Exkursionen, Workshops und Projekten hat die Mittelschule Sankt Georg im Schuljahr 2023/24 zentrale Themen der Umweltbildung in den Fokus gerückt. Wasser, Biodiversität und nachhaltiger Konsum wurden dabei nicht nur theoretisch, sondern vor allem praktisch behandelt. Die Schülerinnen und Schüler setzten sich mit ökologischen, sozialen und ökonomischen Aspekten auseinander und entwickelten dabei ein Verständnis für ihre eigene Verantwortung.
Aktionstag Wasser: Fächerübergreifende Perspektiven
Einer der Höhepunkte des Schuljahres war der Aktionstag Wasser, an dem die 5. und 6. Klassen an einem vielseitigen Stationstraining teilnahmen. In sechs Unterrichtsstunden wurden zentrale Fragen rund um das Thema Wasser behandelt: Woher kommt unser Wasser? Was passiert mit Abwasser? Wie hängt Wasser mit globalen Konflikten zusammen, und welche spirituelle Bedeutung hat es?
Angeleitet von engagierten Lehrkräften und Studierenden der Universität Passau konnten die Schülerinnen und Schüler unter anderem den globalen Wasserkreislauf kennenlernen, die Reise eines Regentropfens nachvollziehen und aquatische Insektenlarven unter dem Mikroskop analysieren. Eine Wanderausstellung von UNICEF verdeutlichte, welche Herausforderungen der Wassermangel in anderen Teilen der Welt mit sich bringt und wie wichtig der Schutz dieser lebensnotwendigen Ressource ist.
Beim Aktionstag Wasser wurde nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch die Verbindung zwischen individuellem Handeln und globalen Problemen thematisiert. Die Lernenden entwickelten konkrete Ideen, wie sie selbst zu einem nachhaltigeren Umgang mit Wasser beitragen können.
Schulgarten: Der Bibelgarten als Lernort
Ein weiteres Herzstück der Umweltbildung ist der Bibelgarten der Schule, der das ganze Jahr über als grünes Klassenzimmer dient. Die Schülerinnen und Schüler lernen hier heimische Pflanzen und Tiere kennen, dokumentieren ihre Beobachtungen und setzen sich mit ökologischen Prozessen auseinander. Im Religionsunterricht lernen die Kinder und Jugendlichen neutestamentliche Gleichniserzählungen kennen.
Praxisorientierte gärtnerische Aufgaben wie die Pflege von Beeten, das Anlegen von Blumenwiesen oder die Bestimmung von Wildblumen verbinden handwerkliche Tätigkeiten mit wissenschaftlichem Arbeiten. Diese langfristige Auseinandersetzung mit der Natur sensibilisiert für den Erhalt der Artenvielfalt und vermittelt die Bedeutung eines achtsamen Umgangs mit natürlichen Ressourcen.
Nachhaltiger Konsum: Upcycling, Sammelaktionen und Flohmarkt
Nachhaltigkeit war ein weiterer Schwerpunkt des Schuljahres. Die Umwelt-AG und die Klasse 5b sammelte alte Druckerpatronen, Batterien und Handys, um sie dem Recycling zuzuführen. Dadurch lernten die Schülerinnen und Schüler, wie wertvolle Rohstoffe sowie seltene Erden wiederverwendet werden können und welche Auswirkungen das Konsumverhalten der Lernenden auf die Umwelt hat.
Besonders kreativ war das Upcycling-Projekt der Klasse 5b und der Umwelt-AG: Aus gesammelten Kerzenresten entstanden in einem praktischen Workshop neue Kerzen. Diese Aktion zeigte, wie Abfall reduziert und Ressourcen geschont werden können – ein Ansatz, der sich leicht in den Alltag integrieren lässt.
Ein Flohmarkt wurde auf Initiative von Lehrerin Katharina Uttenthaler umgesetzt (5a, 5b, 6b), um auf die Reduktion des Verbrauchs von virtuellem Wasser aufmerksam zu machen.
Exkursionen: Lernen vor Ort
Mehrere Exkursionen ergänzten das Umweltbildungsprogramm der Schule. Eine Wanderung entlang des Granitwegs führte die Schülerinnen und Schüler in die Geschichte der regionalen Granitindustrie und machte die Bedeutung von Naturschutzgebieten deutlich. Gleichzeitig leisteten die Kinder selbst einen Beitrag zum Umweltschutz, indem sie Müll entlang des Weges sammelten.
Bei der Besichtigung des historischen Wasserturms in Osterhofen erfuhren die Klassen, wie aufwendig die Trinkwasserversorgung organisiert ist. Die Führung durch das Wasser-Museum verdeutlichte, dass der Zugang zu sauberem Trinkwasser keine Selbstverständlichkeit ist.
Ganzheitlicher Ansatz: Handeln für die Zukunft
Mit ihrem praxisorientierten und fächerübergreifenden Ansatz verbindet die Mittelschule Sankt Georg Wissen mit Handeln. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten ökologische, soziale und ökonomische Zusammenhänge und setzen das Gelernte in konkreten Projekten um.
Die Kombination aus Exkursionen, Workshops und praktischen Arbeiten zeigt, wie Umweltbildung nachhaltig und alltagsnah gestaltet werden kann. So wird nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch die Fähigkeit, aktiv Verantwortung für die eigene Zukunft zu übernehmen.