Bei einem Besuch der Synagoge in Straubing hatten die Klassen 8a, 8b und 8c der Mittelschule Sankt Georg Vilshofen Gelegenheit, mehr über die Religion des Judentums zu erfahren sowie eine Synagoge zu erkunden. Svetlana Zap, Sozialpädagogin und Mitglied der israelitischen Kultusgemeinde Straubing, empfing die Schülerinnen und Schüler und informierte diese zunächst über Zahlen und Fakten ihrer jüdischen Gemeinschaft. Nach München und Nürnberg zählt die israelitische Kultusgemeinde Straubing mit 819 Mitgliedern zur drittgrößten in ganz Bayern. Ihre Synagoge ist die einzig verbliebene in Niederbayern. Frau Svetlana Zap ging anschließend auf die historische Entwicklung des jüdischen Lebens in Straubing ein. Ihren Schwerpunkt legte sie vor allen Dingen auf die Geschehnisse nach 1933. Große Betroffenheit löste bei den Jugendlichen die Tatsache aus, dass von den 110 Juden, die im Jahr 1933 zur jüdischen Straubinger Religionsgemeinschaft zählten, im Zuge des Holocaust fast alle ermordet oder deportiert wurden. Einen Höhepunkt des Besuchs unter der Leitung der Klassenlehrer Joseph Kießling, Markus Kühnert und Stefan Krüger sowie der Religionslehrerin Conny Zdralek bildete das feierliche Öffnen des Vorhangs vor dem Toraschrein. Den Jugendlichen wurde dadurch bewusst, dass die Tora für gläubige Juden nicht nur ein großes Heiligtum, sondern das Zentrum ihres Glaubens darstellt. Als Weiteres verwies sie auf zwei an der Wand über dem Toraschrein aufgezeichnete Leuchter, den Chanukkaleuchter mit acht Kerzen und die siebenarmige Menora, die als Symbol des Judentums gilt und bei der jede Kerze einen Tag der sieben Schöpfungstage verkörpert. Anschließend erklärte Svetlana Zap den Jugendlichen noch das jüdische Speisegesetz des koscheren Essens, bei dem beispielsweise niemals Milch und Fleisch gemeinsam zubereitet bzw. gemeinsam gegessen werden dürfen. Im Anschluss an die interessante Führung durch Frau Svetlana Zap bestand noch die Gelegenheit, Fragen an das kompetente Gemeindemitglied zu stellen. Die drei Klassen verließen die Synagoge mit vielen neuen Eindrücken und großem Respekt vor der jüdischen Religion.